Platzsparend verstaubar und multifunktionell einsetzbar: der perfekte Gasgrill für unterwegs.

Das Szenario

Im Bulli ist weniger Platz als man denkt. Letztes Jahr hatten wir einen klappbaren Kohlegrill dabei. Der ließ sich zwar gut verstauen, wird aber mit der Zeit auch ganz schön siffig. Zudem benötigt man noch Kohle, Anzünder, idealerweise einen Anzündkamin und und und. Dann opfert man bereitwillig den Platz und stellt fest, dass man im trockenen Sommer aufgrund von Waldbrandgefahr in kaum einem Klettergebiet grillen darf (oder sollte). In den südlichen Nachbarstaaten gilt gleich ein generelles Kohlegrillverbot auf den Campingplätzen (wild stehen ist abseits von Skandinavien auch überwiegend untersagt).

Da man eh einen Gaskocher für den lebensnotwendigen Kaffee benötigt, sollte es also ein Gasgrill werden, der einen integrierten Windschutz bietet um auch als Kocher zu fungieren. Der ursprünglich angeschaffte Enders Explorer war erst mit der Nachrüstung von Gussrosten des Enders Urban* wirklich nutzbar, passt aber nicht sinnvoll in Verstauboxen und ist zum Kochen bei Wind nur bedingt geeignet.

Aufgrund der Empfehlungen aus dem Bekanntenkreis schauten wir uns dann im gigantischen Obelink (der Ikea unter den Campingmärkten) den Cadac Safari Chef 2 an.

Herstellerbild vom Grill mit Zubehör
Produktfoto: Cadac Safari Chef 2

HP oder LP - Kartusche oder Flasche

Den Grill gibt es in zwei Varianten: einmal die Hochdruckversion*, bei der die verbreitete, praktische Schraubkartusche* (EN417) direkt angeschraubt wird. Alternativ die 30 mBar Version, an der man einen Gasregler anschließt. Damit muss man zwar einen zusätzlichen Schlauch mitführen, dafür kann man aber sowohl - je nach Adapter - beliebige Kartuschen als auch "große" Gasflaschen - wie das Bordsystem des VW California - anschließen.

Aufgrund dieser zusätzlichen Flexibilität habe ich mich für die Niederdruckvariante* entschieden. Achtung: der nötige Regler für den Kartuschengebrauch* muss dann extra bezogen werden. Dafür kann man dann auch die günstigen Baumarkt-Kartuschen* für Bunsenbrenner und Unkrautflammer verwenden. Schließlich kann man so auch die Versorgung der Witterung anpassen. Während die Butan-Flasche im California bei Frosttemperaturen versagt, gibt es z.B. Kartuschen für Alpinkletterer, die aufgrund eines hohen Propangas-Anteils auch bei Minusgraden noch zuverlässig Energie liefern.

Fazit

Der Grill funktioniert. Punkt. Dank Gussrost und Deckel bekommt man sogar Steaks wunderbar hin. Wie bei vielen Gasgrills muss man sich eher von oben an die richtige Temperatur herantasten.
Die Teflonplatte ist praktisch für Pfannkuchen, Pizza, Omeletts oder einfach zum Anbraten von Zwiebeln o.Ä. Mit dem Deckel kann man wunderbar WOK-Gerichte, One-Pot-Rezepte oder ganz profan Nudeln kochen. Die Größe langt allerdings eher nur für zwei Personen - zumindest wenn man gemeinsam essen möchte.
Dafür lässt sich der Grill wunderbar reinigen und in der mitgelieferten Transporttasche verstauen. Das Modell ist seit Jahren erprobt und in diversen Foren liest man, dass auch Ersatzteile günstig und schnell zu bekommen sind.
Generell macht das Gerät einen soliden Eindruck - also im Verhältnis zum Preis und dem Gewicht von nur 3,6 Kilogramm. Lediglich zum Gasverbrauch kann ich noch nichts sagen. Meist läuft der Grill ja nur 10-15 Minuten, da er sofort heiß ist. Rechnerisch müsste eine 500g Kartusche ca. 4-5 Stunden halten. Das dürfte bei den meisten für eine ganze Woche ausreichen. An der 11Kg Flasche auf dem Balkon macht sich der Verbrauch jedenfalls nicht bemerkbar.

Bild vom Grill in der mitgelieferten Tasche
Cadac Safari Chef in der mitgelieferten Tasche

Von mir gibt's eine uneingeschränkte Empfehlung. Der perfekte Gerät auch für den Garten oder um auf dem kleinen Stadtbalkon rauchfrei zu grillen.